Sulcus nervi ulnaris Syndrom
Ursächlich kommen Kompressionen von außen (Prellung, Aufstützen), Verlagerung des Nervens aus seinem Bett am Ellbogenknochen oder Vorwölbung von innen (Knochenvorsprünge, Tumore) in Frage. Eine vermehrte Druckanfälligkeit kann im Rahmen einer Polyneuropathie (Alkohol, Diabetes, Lepra).
Symptomatik
Anfangs berichten die Patienten über wiederkehrende Gefühlsstörungen im Versorgungsgebiet des Nerven (im Bereich 4. und 5. Finger), die später auch dauerhaft werden können. Zusätzlich können Schmerzen in der Hohlhand, Unterarm bis zum Ellenbogen, eine Schwäche beim Grob- und Spitzgriff und bei fortgeschrittenem Verlauf eine Handbinnenmuskelschwäche und Atrophie bis hin zur Krallenstellung des Ring- und Kleinfingers auftreten.
Diagnostik
Neben der klinischen Untersuchung ist unbedingt eine neurologische Abklärung erforderlich. Dabei werden Nervenleitgeschwindigkeiten gemessen und Hinweise auf eine mögliche Schädigung des Nerven gesucht.
Im Einzelfall sind eine Ultraschall- (Sonographie), eine Röntgenuntersuchung des Ellbogens oder eine Kernspintomographie (MRT) notwendig.
Therapie
Wichtig ist die Vermeidung langdauernder Beugung des Ellenbogens sowie eine Polsterung beim Aufstützen. Zusätzlich können abschwellende Medikamente gegeben werden.
Die Operationsindikation ist gegeben, wenn unter konservativer Therapie keine Besserung eintritt bzw. wenn sich die Symptomatik verschlechtert und eine zunehmende Schwäche der Muskulatur auftritt.
Das Operationsprinzip besteht in der Entlastung des Nerven vom unteren Drittel des Oberarms über den Ellbogen bis zum oberen Anteil des Unterarms. In einigen Fällen kann es notwendig sein, den Nerven zu verlagern.
Nach der Operation erfolgt eine Ruhigstellung des Ellenbogengelenks für 10 Tage.