Morbus Dupuytren
Morbus Dupuytren (Dupuytren´sche Kontraktur, Palmarfibromatose)
Erst ist es nur ein kleiner Knoten in der Handfläche – Am Ende lassen sich die betroffenen Finger nicht mehr strecken, die Funktion der Hand ist stark eingeschränkt. Die Dupuytren’sche Kontraktur bezeichnet eine gutartige Bindegewebswucherung der Sehnenplatte der Hohlhand, der bindegewebigen Hüllen der Handmuskeln (Faszien) und der in die Haut einstrahlenden Bindegewebszüge.
Sie wurde benannt nach dem französischen Chirurgen Guillaume Dupuytren.
Häufig treten die Veränderungen im mittleren bis höheren Lebensalter auf, wobei die Ursachen der Dupuytren’schen Kontraktur sind ungeklärt.
Welche Symptome treten bei Morbus Dupuytren auf?
Die Dupuytren’sche Kontraktur entwickelt sich meist langsam und schmerzfrei. Die Wucherungen – zuerst knotig, dann strangförmig – führen zu einer Verdickung und Verhärtung des Gewebes im Bereich der Handinnenfläche. Schließlich kommt es zu einer narbigen Schrumpfung und Verkürzung, bis die betroffenen Finger dauerhaft in Beugestellung bleiben. Haut und Gelenkkapsel der Fingergrund- und -mittelgelenke können mit der Zeit schrumpfen, Nerven und Blutgefäße werden durch Kompression in ihrer Funktion beeinträchtigt.
Der natürliche Verlauf ist sehr unterschiedlich, oft dauert es Jahre, bis es zu einer Einschränkung der Bewegungsfähigkeit der Finger im Sinne einer Beugekontraktur, also einer Versteifung, kommt.
In manchen Fällen können die beschriebenen Veränderungen auch an der Fußsohle (Plantarfibromatose; Morbus Ledderhose) sowie in der Bindegewebsschicht des Penis (Induratio penis plastica; Morbus Peyronie) vorkommen.
Wie wird Morbus Dupuytren diagnostiziert?
Das Erscheinungsbild mit den Knötchen und Strängen in der Hohlhand ist so typisch, dass eine Diagnose meist ohne apparative Untersuchungen möglich ist. Wichtig ist ein genauer Tastbefund der Hohlhand sowie der Fingerbeuge- und -streckseiten mit Prüfung des Faustschlusses, der Fingerstreckung und der Spreizung.
Wie erfolgt die Behandlung von Morbus Dupuytren?
Eine Heilung bei Morbus Dupuytren gibt es nicht.
Hilfe in fortgeschrittenen Stadien bieten die Operation, sowie eine neue Injektionstherapie (Xiapex®). Die Maßnahmen zielen darauf ab, das erkrankte Gewebe zu entfernen (Fasziektomie), um wieder eine Streckung der erkrankten Finger zu ermöglichen.
Die Injektion mit Xiapex® erfolgt ambulant in der Ordination. Die Kosten werden teilweise von den Krankenkassen rückerstattet.
Nach dem Eingriff, ist eine korrekte Nachbehandlung erforderlich. Eine konsequente Durchführung krankengymnastischer Bewegungsübungen kann entscheidend zum Therapieerfolg beitragen.