Brustvergrößerung durch Silikon-Implantate

Brustvergrößerung

Für eine Brustvergrößerung spielen ästhetische und seelische Gründe eine zentrale Rolle. Unverhältnismäßig kleine oder asymmetrische Brüste sind für betroffene Frauen oft eine starke psychische Belastung. Auch bei angeborenen krankhaften Fehlbildungen der Brüste gibt es die medizinische Notwendigkeit für Brustvergrößerungen. Ziel einer Brustvergrößerung sind natürlich aussehende und anfühlende Brüste, die zum Körperbild passen und bei Körperbewegungen nicht starr sind. Die Implantate stören auch nicht bei der Vorsorgeuntersuchung durch Mammografie bzw. Sonografie oder andere moderne operative Verfahren. Diverse Studien haben gezeigt, dass das Brustkrebsrisiko nach einer Brustvergrößerung nicht höher ist als im Durchschnitt der Bevölkerung. Die Brustvergrößerung ist, wie jede andere Operation auch, selbst bei größter Sorgfalt und Qualität in der Durchführung nicht frei von Risiken. Trotz schonender Verfahren ist eine Brustvergrößerung nicht ganz ohne sichtbare Narben möglich. Eine Brustvergrößerung wird in der Regel unter Vollnarkose vorgenommen und ist mit einem stationären Klinikaufenthalt verbunden. Eine ausführliche Beratung zur Brustvergrößerung in einem individuellen Beratungsgespräch ist eine wichtige Voraussetzung. Die nachfolgenden Informationen sollen Ihnen dabei eine erste Orientierung geben.

Fakten zur Brustvergrößerung

Im Gegensatz zu den ersten Generationen der Silikonimplantate sind die heute bei einer Brustvergrößerung verwendeten Produkte mit neueren, festen Füllungen versehen. Das Wort kohäsiv (= vernetzt) beschreibt den Charakter der Implantate bzw. die Konsistenz des Gels recht treffend. Das sogenannte Kohäsivgel verhält sich wie ein fester Körper, nicht wie eine Flüssigkeit; die dichte Vernetzung verhindert beispielsweise ein Auslaufen, wenn das Implantat reißen sollte. Bei einer Brustvergrößerung kommen Implantate in zwei verschiedenen Grundformen zum Einsatz: rund und anatomisch (Tropfenform). Bezüglich der Profile gibt es unterschiedliche Verhältnisse von Höhe (Projektion) und Breite (Basis), die für jede Frau vor der Brustvergrößerung individuell zu bestimmen ist!

Wahl der Brustimplantate

Um bei einer Brustvergrößerung ein optimales Ergebnis zu erzielen, sollte ein Implantat weich sein und dem natürlichen Brustgewebe weitgehend in der Konsistenz entsprechen. Es muss beständig sein und gut vom Körper vertragen werden. Bei einer Mammographie sollte es die Röntgenstrahlen durchlassen, um das Brustgewebe optimal beurteilen zu können. Die häufig für eine Brustvergrößerung benutzten runden Brustimplantate mit ihren diversen Ausformungen ergeben sehr schöne und ästhetische Ergebnisse nach der Brust-OP. In den letzten Jahren sind anatomisch geformte Brustimplantate in Tropfenform dazugekommen. Bei diesen Brustimplantaten sind die oberen Anteile flacher. Die Größe der Brustimplantate für eine Brustvergrößerung ist nach den Wünschen der Patientin, ihren körperlichen Voraussetzungen und dem fachärztlichen Rat zu bestimmen. Dabei spielen auch medizinische Faktoren eine Rolle wie

  • Anatomie des Brustkorbs
  • bestehende Größe, Form und Position der Brust
  • Dehnbarkeit des Gewebes
  • Gesundheitszustand
  • Rauchen

Fakten zur Brustvergrößerung-OP

  • Ausführliches Beratungsgespräch.
  • Die Dauer der Brust-OP beträgt ca. 1-1,5 Stunden.
  • Die Brustvergrößerung erfolgt unter Vollnarkose.
  • Ambulante, selten stationäre Behandlung.
  • Schmerzen: 4 – 8 Tage
  • Fadenentfernung nach 10 bis 12 Tagen.
  • Formender Verband für zwei Wochen.
  • Sport-BH für sechs Wochen.
  • Gesellschaftliche Aktivitäten sind nach zwei bis drei Wochen möglich.
  • Sport uneingeschränkt ab der siebten Woche.

Nähere Informationen zum Behandlungsablauf finden Sie in der nachfolgenden PDF-Datei:

Brustvergrößerung: häufige Fragen

Was ist Silikon?

Silikon ist ein Polymer aus Silizium, Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Silikon gibt es in flüssiger oder fester Form und wie bei Brustimplantaten als Gel.

Wie wird eine Brustvergrößerung durchgeführt?

Bei einer Brustvergrößerung setzt der Facharzt für Ästhetische und Plastische Chirurgie einen Hautschnitt, der es ihm ermöglicht, das Brustgewebe anzuheben und darin eine Tasche auszuformen, in die das Implantat eingeführt werden kann. Je nach Beschaffenheit der Brust kann das Implantat bei einer Brustvergrößerung an drei unterschiedlichen Stellen platziert werden: unter dem Brustmuskel – vor allem bei Frauen mit wenig Fett-/Drüsengewebe – oder aber unter der Brustdrüse oberhalb des Brustmuskels. Als dritte Möglichkeit kann das Implantat unter die dünne Deckschicht des Muskels positioniert werden.

brustvergroesserung

Links: Anatomie der weiblichen Brust mit Brustmuskel
Mitte: Implantatlage vor dem Brustmuskel
Rechts: Brustimplantat hinter dem Brustmuskel

Die möglichen Positionen sind im Rahmen des Beratungsgesprächs zur Brustvergrößerung sorgfältig abzuwägen; bei sehr schlanken Frauen ist es ratsam, das Implantat unter den Brustmuskel zu verlagern, um eine ausreichende Bedeckung zu gewährleisten, damit die Kontur der Implantate nicht sichtbar wird.

Welche Zugänge für die Brustvergrößerung lassen sich wählen?

Zum Einsetzen der Brustimplantate zur Brustvergrößerung stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Achselhöhle
  • Brustumschlagfalte
  • Brustwarzenrand

Der Zugangsweg kann auch von der Größe und Form des Brustimplantats abhängen.
Der Hautschnitt bei einer Brustvergrößerung und die daraus resultierende Narbe ist etwa 3,5 bis 4,5 cm lang.
In aller Regel heilen die Narben weitgehend unauffällig und verdeckt ab.
Bei einem Schnitt in der Achselhöhle besteht der Vorteil, dass keinerlei Narben an der Brust vorhanden sind. Nur bei Komplikationen infolge einer vorausgegangenen Brustvergrößerung über die Achselhöhle kann ein zusätzlicher Schnitt unter der Brust notwendig werden.

Welche Anforderungen an Qualität und Sicherheit eines Implantats gibt es?

Brustimplantate zur Brustvergrößerung sind in der höchsten Risikoklasse für Medizinprodukte (Klasse III) eingestuft. Ihre Zulassung wird in Europa durch eine CE – Kennzeichnung dokumentiert. Es werden höchste Anforderungen an die Gewährleistung der Qualität und Sicherheit der Implantate zur Brustvergrößerung gestellt. Das Europäische Parlament hat zusätzlich eine strengere Aufklärung als Voraussetzung für die Einwilligung zu dem operativen Eingriff (Brustvergrößerung mit Silikongel-Implantaten), die Einrichtung nationaler Implantat Register und die Langzeitbetreuung von Patientinnen mit Brustimplantaten verlangt.

Was ist bei einer Brustverhärtung (Kapselfibrose) zu tun?

Durch Schrumpfung des Bindegewebes (Kapselfibrose), das sich um das Silikonimplantat bildet, kann es nach einer Brustvergrößerung zu einer starken Verhärtung der Brust (Grad 3) kommen. Diese ist dann deutlich fester und die Umrisse des Brustimplantats sind zu “erahnen”.
Beim höchsten Grad der Verhärtung (Grad 4) nach einer Brustvergrößerung wird die Haut der Brust kälter und es können Schmerzen auftreten. Wenn eine Brust-OP in Folge einer Brustverhärtung als notwendig erachtet wird, muss die geschrumpfte Bindegewebekapsel an ihrer Basis vollständig aufgetrennt werden. Danach ist die Brust wieder weich. In den meisten Fällen ist dazu ein Schnitt in der Brust-Umschlagfalte notwendig, wenn er nicht bereits durch die vorangegangene Brustvergrößerung besteht.

Beeinträchtigt eine Brustvergrößerung eine Schwangerschaft oder die Stillfähigkeit?

Eine Schwangerschaft sollte in den ersten 3 Monaten nach der Brustvergrößerung vermieden werden. Für eine spätere Schwangerschaft sind Silikonimplantate zur Brustvergrößerung nicht nachteilig. Die Stillfähigkeit bleibt bei den meisten Frauen erhalten. Brustimplantate können aber auch bei manchen Frauen die Fähigkeit zum Stillen behindern, insbesondere bei Schnitten im Brustwarzenhof-Bereich.

Was ist bei einer Silikonallergie zu beachten?

Allergien auf Silikon sind äußerst selten. In unserem täglichen Umfeld kommen wir alle mit Silikon, welches sich zum Beispiel auch in Nahrungsmitteln und Zahnpasta befindet, in Berührung. Einzelheiten sollten ggf. in einem Beratungsgespräch vor der Brustvergrößerung geklärt werden.

Wieviel wiegt das Brustimplantat?

Das Gewicht des Brustimplantats zur Brustvergrößerung hängt von Größe und Füllvolumen ab. Ein 250 ccm großes Silikongel-Brustimplantat wiegt etwa 250g.

Welche Dokumente erhalten Sie nach der Brustvergrößerung?

Wir überreichen Ihnen nach der Brustvergrößerung einen Brustimplantat-Pass mit allen Angaben über das verwendete Brustimplantat, darunter Hersteller und Produktionsnummer. Bei Implantaten der amerikanischen Firma ALLERGAN erhalten Sie zusätzlich einen Gewährleistungspass (Premium-Service-Zertifikat). Alle mit Silikon-Gel gefüllten Brustimplantate unterliegen einem lebenslangen und kostenfreien Produktaustausch im Falle einer Ruptur der Implantate.

Welche Komplikationen können eintreten?

Bei der Brustvergrößerung mit Silikon-Brustimplantaten können Risiken auftreten wie bei jeder Operation: Nachblutungen, Wundinfektion, Störung der Wundheilung, auffällige Narbenbildung, Thrombosen oder Embolien. Es bestehen aber auch die bereits weiter oben angesprochenen Risiken, die nur durch das Brustimplantat bedingt sind: Verhärtung der Brust durch Kapselfibrose, Ruptur der Brustimplantate, vorzeitige Implantatentfernung, Verschiebung der Brustimplantate und Folgeoperationen. Des Weiteren bringt die Anästhesie Risiken mit sich. Eine vollständige Darstellung aller Risiken der Brustvergrößerung muss in einem Beratungsgespräch erfolgen.

Gibt es regelmäßige Kontrollen?

Nach der Brustimplantat-Einbringung ist eine jährliche Routineuntersuchung durch den Operateur zu empfehlen. Untersuchungen auf Brustkrebs, wie zum Beispiel Mammographie und Ultraschall, sind in aller Regel nicht eingeschränkt. Bei zweifelhaften Befunden stehen moderne apparative Methoden, wie CT und Kernspintomographie, zur Verfügung. Die beste Vorsorge ist aber Ihr eigenes Abtasten der Brust.
Wann wird ein Wechsel der Brustimplantate notwendig?
Nach 10 Jahren sind Silikon-Implantate engmaschiger zu kontrollieren. Bei Ruptur der Hülle ist ein Wechsel der Brustimplantate zwingend vorzunehmen. Diverse Hersteller bieten unterschiedliche Brustimplantate an, die bei jeder Frau unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt sind. Eine allgemeingültige Regel lässt sich daher nicht aufstellen.

Kann ich eine Brustvergrößerung mit weiteren ästhetischen Maßnahmen kombinieren?

Für manche Frauen kann wegen stark herabhängender Brüste auch eine zusätzliche Bruststraffung notwendig sein. Alternativ ist auch eine alleinige Bruststraffung möglich. Bei Brustformen die einer Fehlbildung entsprechen, wie etwa der tuberösen Brust (Schlauchbrust), muss häufig neben einem Silikonimplantat eine Umformung des Drüsenkörpers und ein Tiefersetzen der Umschlagfalte erfolgen.
Job, Sport, Sauna, Solarium nach der Brustvergrößerung?
Abhängig von der Art Ihrer Tätigkeit können Sie nach 8-14 Tagen wieder arbeiten. Ein Sport-BH sollte für 6 Wochen getragen werden. Sport kann eingeschränkt nach 3-4 Wochen wieder ausgeübt werden, uneingeschränkt ab der siebten Woche. Ebenso können Sie nach 3-4 Wochen Sauna und Solarium benutzen.

Was geschieht bei Flügen oder beim Tauchen?

Bei Änderung des Drucks kann es zu leichten Expansionen und Kontraktionen der Hülle kommen. Das kann eine kleine Menge an Luftbläschen im Implantat zur Folge haben. Bei gel– oder kochsalzgefüllten Implantaten hören Sie eventuell Gurgelgeräusche. Diese sollten nach 48 Stunden wieder weg sein. Ansonsten besteht nach Herstellerangaben kein nachteiliger Einfluss.

Bitte beachten Sie:
Diese Patienteninformation kann ein individuelles Beratungsgespräch und eine patientenbezogene Untersuchung nicht ersetzen. Über spezielle und individuelle Risiken, Einschränkungen und Möglichkeiten der Brustvergrößerung muss der operierende Arzt gezielt aufklären. Jeder Patient sollte Risiken und Einschränkungen des Ergebnisses bei der Brustvergrößerung verstanden haben.